Hier finden Sie Fragen und Antworten rund um das PRO PLANET-Label:
Als Handelsunternehmen sieht die REWE Group ihre zentrale Aufgabe darin, Kunden mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen zu versorgen. Dabei ist es der REWE Group ein Anliegen, diese in einer Qualität anzubieten, die über die Eigenschaften der Ware hinaus auch durch ökologische und soziale Nachhaltigkeit überzeugen. Vor diesem Hintergrund hat die REWE Group das PRO PLANET-Label entwickelt. Das „Navigationssystem für nachhaltigere Produkte“ bietet Verbrauchern, die bei ihrem Einkauf auf den Schutz der Umwelt und auf die Sozialverträglichkeit von Produkten achten, eine verlässliche Orientierungshilfe.
Bevor ein Produkt das PRO PLANET-Label erhält, hat dieses einen fünfstufigen Prozess erfolgreich durchlaufen. Ein externer Expertenbeirat berät bei der Vergabe des Labels und gibt diese frei.
Hot Spot-Analyse
Zunächst untersucht eine unabhängige Institution ein Produkt entlang der gesamten Lieferkette vom Anbau der
Rohstoffe bis zur Nutzung und Entsorgung durch den Verbraucher. Diese „Hot Spot-Analyse“ ermittelt die relevanten
ökologischen und sozialen Probleme eines Produktes und erfolgt anhand von wissenschaftlichen und faktenbasierten
Studien. Externe Experten und REWE Group Mitarbeiter verifizieren diese Analyse.
Vorschlagskatalog
Für die Lösung der ermittelten wichtigsten Probleme (Hot Spots) erarbeiten die Institution, der Expertenbeirat
und/oder die Fachleute der REWE Group einen entsprechenden Vorschlagskatalog. Eine Lösung kann in der Reduktion
oder der Auflösung der Hot Spots bestehen.
Machbarkeitsabschätzung
Vor der Umsetzung des Vorschlagskatalogs erfolgt eine Machbarkeitsabschätzung, in die neben der REWE Group
auch Lieferanten einbezogen sind.
Maßnahmenumsetzung
Sind die Vorschläge ökonomisch und ressourcentechnisch umsetzbar, nennt ein detaillierter Projektplan konkrete,
überprüfbare Ziele und Zeitfenster. Je nach Vereinbarung mit dem PRO PLANET-Beirat müssen die Maßnahmen bei
der Labelvergabe je nach Produkt entweder vollständig oder bis zu einem vordefinierten Grad umgesetzt werden.
Vergabe
Im Konsens mit dem Expertenbeirat erfolgt die Vergabe der PRO PLANET-Kennzeichnung durch die REWE Group.
Verantwortlich für die Hot Spot-Analysen sind unabhängige Institutionen, die über eine Expertise in der jeweiligen Produktgruppe verfügen.
Den externen Expertenbeirat leitet der Vorsitzende Bernward Geier (COLABORA). Zu den fünf ständigen Mitgliedern gehören für die Themen Tierwohl und Ökologie Stefanie Pöpken (Unabhängige Expertin für Tierwohl) und Kristian Klöckner (Naturschutzbund Deutschland e.V.). Die Belange der Verbraucher vertritt Georg Abel (Die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.), den Bereich Soziales Friedel Hütz-Adams vom SÜDWIND-Institut. Die Sitzungen des unabhängigen Beirats organisiert das CSCP (Centre on Sustainable Consumption and Production) als Zusammenschluss von UNEP (United Nations Environment Programme) und des WI (Wuppertal Institute).
Der fachlich versierte Expertenbeirat berät vor allem bei der inhaltlichen, technischen und strategischen Umsetzung der einzelnen Prozess-Schritte. Die REWE Group muss für die Vergabe des PRO PLANET-Labels eine Einigung mit dem Beirat herbeiführen.
Die REWE Group kann sich auf fachlicher oder operativer Ebene bei der Umsetzung der PRO PLANET-Projekte durch einen geeigneten Projektpartner unterstützen lassen. Der Projektpartner kann sowohl eine NGO als auch eine Regierungsorganisation, ein Verein oder eine Institution sein, die über die entsprechende Expertise und Erfahrung in dem Bereich des jeweiligen Produkts/Projekts verfügt. Die individuelle Rolle und die individuellen Aufgaben des Projektpartners werden in vertraglichen Vereinbarungen mit den Projektpartnern und der REWE Group festgelegt.
Bei der Erstvergabe müssen nicht alle produktspezifischen ökologischen und/oder sozialen Probleme direkt behoben werden. Eine deutliche Verbesserung muss allerdings in den ersten Jahren nachgewiesen werden. Dazu gehört eine glaubwürdige Planung zur mittel- bis langfristigen Beseitigung der ermittelten Probleme. Diese Grundlage für die Vergabe wird vom Expertenbeirat bestätigt und wird bei der Neuvergabe nach drei Jahren berücksichtigt.
Das PRO PLANET-Label wird durch die REWE Group vergeben. Die Vergabe erfolgt ausschließlich im Konsens mit dem Expertenbeirat.
Derzeit sind rund 1.400 Produkte mit dem PRO PLANET-Label gekennzeichnet (Stand November 2019). Es werden sukzessive weitere Produkte aus den Bereichen Food und Non Food folgen.
Der Prozess wurde von der REWE Group gemeinsam mit dem CSCP (Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production), der Innovationsberatungsagentur triple Innova und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie entwickelt.
Die Produkte, die den PRO PLANET-Prozess durchlaufen, werden von der REWE Group in enger Abstimmung mit dem Expertenbeirat ausgewählt. Aufgenommen werden auch Ideen aus Gesprächen mit Nichtregierungsorganisationen und Lieferanten.
Das PRO PLANET-Label bietet dem Verbraucher - zusätzlich zu vorhandenen Kennzeichnungen - eine Orientierungshilfe für nachhaltigeren Konsum. Das PRO PLANET-Label betrachtet beim Vergabeprozess den gesamten Lebenszyklus eines Produktes. So werden in der Hot Spot-Analyse z. B. auch der Konsum und die Entsorgung der Produkte untersucht. Produkte mit dem PRO PLANET-Label zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie bei der Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung Mensch und Umwelt deutlich weniger belasten als vergleichbare Produkte. Außerdem werden in den Hot Spot-Analysen ökologische und soziale Aspekte untersucht.
Derzeit existieren bereits Standards, die eine Reihe von Produktbereichen abdecken. Löst ein vorhandenes Label einen Hot Spot eines Produktes vollständig auf oder reduziert diesen, wird der bestehende Standard herangezogen. Das Produkt erhält dann zusätzlich zu diesem Label das PRO PLANET-Zeichen. Bei PRO PLANET-Produkten wird vorzugsweise auf die ISEAL-Standards ( www.isealalliance.org) zurück gegriffen. Da bestehende Standards oft nicht alle aufgedeckten Hot Spots auflösen, sind für eine PRO PLANET-Kennzeichnung zum Teil zusätzliche Maßnahmen notwendig. In diesem Falle setzt die REWE Group - in Abstimmung mit dem Expertenbeirat - weitere Maßnahmen um.
Die Kontrollmechanismen unterscheiden sich von Produkt zu Produkt, so dass jeweils produktspezifische Maßnahmen umgesetzt werden. Unabhängige Institute oder Projektpartner kontrollieren die Maßnahmen. Ergänzend besteht für den Beirat die Möglichkeit, Projekte zu besuchen.